Leistung der Wortbildung bei der kulturspezifischen Konzeptualisierung von menschlichen Körperteilen im Deutschen, Englischen und Slowakischen
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Das Erlernen einer neuen Sprache erfordert nicht nur lange Vokabellisten und grammatische Regeln, sondern auch ein Verständnis der kulturellen Hintergründe. Wer diese kennt, kann viel leichter die zunächst „komischen“ Abweichungen verstehen, die sich hinter den losgelösten Vokabeln verbergen. So verbindet das Deutsche die Eigenschaft der Klugheit mit dem Kopf (vgl. Köpfchen) doch das Englische nutzt hier brain anstelle von head. Wer diese Unterschiede kennt und einzusetzen weiß, kann effizienter Fremdsprachen lernen und lehren. Das vorliegende Buch deckt einen Teil dieser konzeptionellen Unterschiede auf und gibt damit einen interessanten Einblick in mögliche Abweichungen zwischen Sprachen. Anhand eines Korpus aus Wortbildungskonstruktionen mit den Körperteilbenennungen Kopf, Hand, Finger, Bein und Fuß werden die konzeptionellen Abweichungen zwischen dem Deutschen, Englischen und Slowakischen untersucht. Die Gegenüberstellung sowohl von Ähnlichkeiten wie auch von Abweichungen zeigt auf, wie die Wahrnehmung des Körpers in den jeweiligen Kulturkreisen einen Einfluss auf die Wortbildung hat. Es zeigt sich damit einmal mehr, wie stark Kultur unser Denken und damit unsere Sprache beeinflusst und v. v. Die Auswahl des Deutschen, Englischen und Slowakischen als Untersuchungssprachen bereichern die Analyse nicht nur in einer Vielzahl interessanter Konzepte, wie etwa dass im Slowakischen nur ein Wort für die Einheit aus Bein und Fuß existiert. Sie ermöglicht dem sprachwissenschaftlich versierten Leser auch einen sprachübergreifenden Vergleich dieser Disziplin und ihrer jeweiligen Ausprägung in den einzelnen Kulturkreisen. Dabei gehört auch die Schaffung eines übergreifenden Analyseinstrumentariums zu den Leistungen des Buches.