Husserlsche Phänomenologie
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Die unter dem Titel Husserlsche Phänomenologie neu aufgelegte und von zehn auf siebzehn erweiterte Sammlung der zwischen 1995 und 2014 entstanden bzw. verstreut veröffentlichten Beiträge des Autors bieten Einblicke in systematische Probleme phänomenologischen Philosophierens, in Husserls Bezugnahme auf Vorläufer und Ideengeber seines „Neuanfangs“ der Philosophie und in dessen Rezeption sowohl durch „Schüler“ als auch durch Philosophen, die sich der phänomenologischen Richtung selbst nicht zurechnen. Der erste Schwerpunkt der Beiträge liegt auf den mit der Lebensphilosophie geteilten intuitiven Erkenntnisverfahren, dem Bestehen auf dem anschaulichen Charakter allgemeiner Gegenstände und einer entsprechend motivierten Wissenschaftskritik. Der zweite Schwerpunkt widmet sich Husserls Bezugnahme auf historische „Vordenker“ (Platon, Leibniz) und auf die zeitgenössische Lebensphilosophie (Scheler, Dilthey, Spengler) und deren Kulturkritik. Die Beiträge des dritten Schwerpunktes gehen der originellen Interpretation phänomenologischer Ansätze bzw. Begrifflichkeiten bei Schülern (Spet) und bei Vertretern des Marburger Neukantianismus (Natorp, Cassirer, M. Adler, N. Hartmann) nach, die die Phänomenologie wertschätzen, sich mit ihr aber nicht identifizieren. Eine Besonderheit der zum Wiederabdruck gebrachten Beiträge ist darin zu sehen, daß in ihnen immer auch der Beziehung Cassirers und seiner „Philosophie der symbolischen Formen“ zur Husserlschen Phänomenologie nachgegangen wird. Christian Möckel studierte Philosophie in Skt. Petersburg, promovierte und habilitierte an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er als apl. Professor für Philosophie lehrt, hatte Gastprofessuren in Maputo und Hamburg inne, ist langjährig mit phänomenologischen Studien und mit Cassirer-Forschung bzw. der Edition seines Nachlasses befaßt, seit 2014 als Herausgeber der „Nachgelassenen Manuskripte und Texte“.