Deutsche Bürger contra „homines novi“
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In den Städten des heutigen Estland galt noch im 19. Jahrhundert die mittelalterliche Ratsverfassung, die einer kleinen deutschen Oberschicht die Fortdauer ihrer Herrschaft erlaubte. Erst eine Kommunalreform von 1877 ermöglichte in den damaligen baltischen Provinzen Russlands Wahlen zu Stadtverordnetenversammlungen, an denen sich, abhängig von einem Vermögenszensus, Vertreter aller Nationen beteiligen konnten. Vor allem aufgrund von estnischen und deutschen Pressezeugnissen werden in der vorliegenden Untersuchung die Wahlkämpfe der Zeit von 1877 bis 1914 behandelt, wobei ein Schwergewicht auf den sozialen und nationalen Argumentationen liegt. Damit analysiert die estnische Verfasserin Quellenmaterial, das für das politische Bewusstsein der gesellschaftlich im Aufstieg befindlichen Esten und der Deutschbalten höchst aufschlussreich ist.