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Macht und Reflexion

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Reflexion kann und soll Macht entfalten und Macht kann reflexiv werden. Doch: Nicht jede Reflexion ist mächtig und nicht jede Macht ist reflexiv. So lautet das Programm, zu dem dieser Band beitragen möchte, indem besonders die folgenden Fragen erörtert werden: Sind Menschen auch im Lichte gegenwärtiger Humanwissenschaften Wesen, die sich im reflektierenden Nachdenken selbst verändern können? Leben wir in einer Gesellschaft, die in einzelnen Praxisfeldern so gestaltet ist, dass Reflexion zu normativ erwünschten Veränderungen führt? Wie wirkt sich ihrerseits Macht auf das Nachdenken aus? Lässt sich von einer Konstitution der Reflexion durch Macht sprechen? Welcher Begriff von Reflexion, welcher von Macht ließe sich heute verteidigen – auch unter Einbeziehung der philosophiehistorischen Dimension? Kann vor dem Hintergrund solcher Klärungen die Macht der Reflexion argumentativ so behauptet werden, dass sie über ihren Geltungscharakter hinaus auch tatsächlich wirksam wird? Die einzelnen Beiträge des Bandes sind nach den einleitenden Überlegungen von Heiner Hastedt, Hans Blumenberg (mit dem Wiederabdruck seiner Rede zur »Nachdenklichkeit«) und Konrad Ott zu den Deutungsmachtkonflikten um die Flüchtlingskrise in die folgenden Schwerpunkte gegliedert: 1. Grundlagentheoretische Klärungen finden sich bei Petra Gehring, Clemens Albrecht und Michael Hampe. 2. Vertiefungen im Feld von Politik und Ökonomie bieten Julian Nida-Rümelin, Lisa Herzog und Dieter Thomä. 3. Die Rolle besonders von Öffentlichkeit, Bildung und Leiblichkeit erörtern Georg Franck, Konrad Paul Liessmann und Sigridur Thorgeirsdottir. 4. Über die Macht der Neurobiologie denken Holm Tetens, Dirk Baecker und Reinhard Merkel nach, indem sie sich bewusstseins- und existenzphilosophisch, systemtheoretisch und strafrechtsbezogen mit ihr und ihren Grenzen auseinandersetzen.

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2016

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