"... da aber die Welt keine Brücken hat ..."
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Die Schriften des J. M. R. Lenz (1751–92) sind mit ihren fragmentarischen Dramaturgien Ausdruck einer »schraubenförmigen Welt«, welcher der Mensch nur mit »geradem Blick« zu begegnen vermag. Sie stellen Darstellungs- und Wahrnehmungskonventionen radikal infrage. Die Ansicht, dass »die Welt keine Brücken« habe, führt Lenz in seinen Theatertexten und theoretischen Schriften zu einer Dramaturgie des Fragmentarischen. Das Fragmentarische als Ereignis begründet eine ›unendliche Lektüre‹, welche in der vorliegenden Studie immer wieder neue, andere Wege in und durch die »brückenlosen« Texte aufzeigt. Die Texte sind Spielräume, in denen Lenz Dramen- und Bühnenkonventionen – etwa Wahrscheinlichkeit, drei Einheiten, Guckkasten – aufbricht. In ihnen eröffnen sich Perspektiven, die auch für die heutige Theaterpraxis und -theorie bedeutsam sind.