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Untersuchung der Wirksamkeit biomechanischer Stimulationstherapie bei Fibromyalgie-Syndrom

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Das Fibromyalgie-Syndrom (FMS) ist eine Erkrankung unklarer Ätiologie, die durch chronische Schmerzen des Bewegungssystems, lokalisierte Areale mit gesteigerter Druckempfindlichkeit in der Nähe von Sehnenansätzen (tender points) und vegetative Begleitsymptome charakterisiert ist. Als potentielle Pathomechanismen werden Mechanismen einer peripheren und zentralen Schmerzsensibilisierung, endokrine Dysbalancen sowie jüngst auch eine small fibre neuropathy diskutiert. Maßnahmen der physikalischen Therapie gehören zu den wichtigsten Behandlungsprinzipien. Durch eine Ganzkörper-Vibrationstherapie konnten in jüngeren Studien eine Schmerzreduktion sowie eine Verbesserung der Lebensqualität und Muskelkraft bei FMS nachgewiesen werden. Die vorliegende Dissertation untersucht die Wirksamkeit der biomechanischen Stimulation (BMS), einer lokalen Form der Vibrationstherapie, auf den lokalisierten Schmerz an tender points, den globalen Schmerz und die körperliche Funktion. Bei der BMS handelt es sich um mechanische, longitudinal auf den Körper übertragene Schwingungen, durch die ein Aufwärmen der Muskulatur und eine anti-ödematöse Wirkung bei circa 20 Hz sowie analgetische Effekte bei 30-33 Hz erzielt werden. Von 39 eingeschlossenen Probanden wurden 28 behandelt. Nach Ausschluss einer Enthesitis mittels Niederfeld-MRT erhielten randomisiert 13 Frauen und 2 Männer (mittleres Alter 56,1 ± 7,4 Jahre) über 6 Wochen dreimal wöchentlich für je 20 Minuten eine BMS der tender points im Bereich der Humerusepikondylen sowie 10 Frauen und 3 Männer (mittleres Alter 53,2 ± 9,8 Jahre) nach gleichem Schema eine Scheinbehandlung mit abgekoppelter BMS-Sonde. Untersucht wurden Anzahl und Lokalisation der tender points, lokaler und globaler Schmerz mittels visueller Analogskala, Muskelkraft der an den Humerusepikondylen inserierenden Muskelgruppen mittels Muskelfunktionstests, Lebensqualität und globale körperliche Funktion mittels fibromyalgia impact questionnaire (FIQ) und FIBRO change scale (FCS) sowie unerwünschte Ereignisse durch einen gegenüber der Behandlung verblindeten Untersucher. Die beiden Behandlungsgruppen unterschieden sich bezüglich Durchschnittsalter, Geschlechterverteilung und Ausgangswerte der Untersuchungsparameter (Schmerz, Kraft und FIQ) vor Behandlungsbeginn nicht voneinander. Für keinen der untersuchten Parameter wurde innerhalb der Behandlungsgruppen am Ende der sechswöchigen Behandlungs- sowie der zwölfwöchigen Nachbeobachtungsphase eine signifikante Veränderung festgestellt. Es zeigte sich ein heterogenes Bild der Ergebnisse, wobei in beiden Behandlungsgruppen einige Probanden größtenteils eine Verbesserung zeigten, manche jedoch auch eine überwiegende Verschlechterung. Bei einer hohen Probandencompliance kam es zu nur einem therapie-assoziierten unerwünschten Ereignis in der Placebogruppe im Sinne einer akuten Schmerzzunahme während der Behandlung. Am Ende der Studie waren lediglich 16 von 28 Probanden in der Lage, ihre Gruppenzugehörigkeit korrekt zu erkennen. Es lässt sich schlussfolgern, dass eine BMS der tender points trotz guter Verträglichkeit nicht geeignet ist, die lokalen oder globalen Beschwerden und die körperliche Funktion bei FMS-Patienten positiv zu beeinflussen.

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2016

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