Bukolik und Liebeselegie zwischen Antike und Barock
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Die durch den Petrarkismus und die Arcadia von Sannazaro geprägte Rezeption der antiken Bukolik und erotischen Elegie, welche in der frühen Neuzeit zu einer verbreiteten Gattungs-Kontamination führt, bietet einen doppelten Fall von kulturell und wissenschaftlich transformativer Aneignung der Vergangenheit. In welchem Maße lässt sich auf intertextueller Ebene der ästhetisch-semantische Transfer interkulturell verwirklichen? Was besteht von den antiken literarischen Formen fort, was wird erneuert oder verwandelt? Ist es möglich, die semantischen Grundpfeiler zu identifizieren, auf die sich die Kontinuität bzw. Diskontinuität des ursprünglichen poetischen Diskurses stützt? Welche Implikationen ergeben sich für das erneuerte literarische System aus der poetischen Hybridisierung der antiken Gattungen? Welche anderen Impulse kanalisiert die neue literarische Codierung? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich der vorliegende Band, der die Ergebnisse eines interdisziplinären Treffens (Mainz 28.-29. November 2014) zur réécriture der zwei literarischen Formen aus der Sicht von Poetologie, Politik, Intertextualität und Genderfragen zusammenführt.