Einfache Frage: Was ist gute Literatur?
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»Was ist gute Literatur?« ist eine teuflisch einfache Frage. Jeder, der Romane, Gedichte, Erzählungen liest, meint zu wissen, was gute Literatur ausmache. Oder schlechte – auf die man hin und wieder auch Lust haben kann. Aber sobald es an eine Definition geht, Qualitätsurteile mit allgemeinem Anspruch verkündet werden, beginnen schon die Probleme: Unzulänglichkeiten, Verkennungen treten zutage, Anmaßungen, Hinfälligkeiten, Selbstentblößungen zuhauf – oder, wie S. J. Schmidt es formuliert: » … da stecken wir nun zwischen Baum und Borke, oder weniger poetisch zwischen Frage und Antwort, und beide stellen – zumindest mich – vor reichlich unlösbare Probleme: so wie alle vorgeblich einfachen Fragen«. Und ist die Kehrseite der Frage nach guter Literatur, nämlich: Was ist schlechte Literatur? weniger komplex? Wie erklärt man jemanden, der ein Buch mag, schätzt und lobt, ohne ihn persönlich zu kränken, dass er mit seiner Einschätzung völlig falsch liegt, weil es sich um schlechte Literatur handelt? »Gute Literatur kläfft nicht – gute Literatur schnappt zu.«, sagt etwa Markus Köhle. Anna Mitgutsch meint, wenn sich Text und Leser »nicht ausstehen können, nützen auch keine Erklärungen«. Vladimir Vertlib wiederum stellt sich selbst die Frage, ob »gute Literatur jene ist, die nicht vergessen wird, jene, die überlebt« und fällt sich selbst ins Wort mit der Zusatzfrage: »wenn sie nicht verbrannt, vernichtet, aus dem Gedächtnis getilgt wird?« Sechzehn Autorinnen und Autoren bilden acht Korrespondenz-Paare, die diese einfache Frage so lange drehen und wenden, bis sie die nötige Komplexität erreicht hat. Die Korrespondenz-PartnerInnen: Ann Cotten und Ferdinand Schmatz Leopold Federmair und Reto Ziegler Karin Fleischanderl und Markus Köhle Lydia Mischkulnig und Vladimir Vertlib Anna Mitgutsch und Christian Steinbacher Samuel Moser und Andrea Winkler S. J. Schmidt und Hermann Wallmann Thomas Stangl und Anne Weber