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Aristoteles' Renaissance

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An der Schwelle zum 20. Jahrhundert erfährt die deutsche Philosophie eine erneute Renaissance der metaphysischen Schriften des Aristoteles. Eine Renaissance nicht im Sinne einer epochalen Rückwendung, sondern einer Wiedergeburt in zweierlei Weise: Nicht nur die aristotelischen Texte, insbesondere die Schrift De Anima, wurden erneut aufgegriffen und interpretiert, sondern es lässt sich speziell eine katholisch geprägte Neuauslegung, welche nicht unmittelbar zur Neuscholastik gezählt werden kann, erkennen. Diese zweite Renaissance ergab sich besonders aus dem Bedürfnis der katholisch-theologischen Philosophie, dem Ensemble der verschiedenen neuzeitlichen Umbrüche und Erneuerungen etwas entgegenzusetzen, da im 19. Jahrhundert metaphysische Fragestellungen innerhalb der diversen Wissenschaften meist als umstritten galten. Der Entzweiung von Vernunft und Glauben sollte entgegengewirkt werden - vor allem vonseiten theologisch-philosophischer Wissenschaftler. Für eine solche Entgegensetzung und einer gleichzeitigen Wiedergeburt der aristotelisch-katholischen Exegese stehen die beiden Philosophen Franz Brentano und Anton Bullinger. Aristoteles’ Schrift De Anima wird in diesem Zusammenhang zu einer vermittelnden Instanz zwischen neuzeitlichem Christentum und moderner Psychologie.

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2016

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