Sinn und Welt
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Grundstruktur sinnhaften Geschehens ist seine Finalität. Sie wird traditionell mit Bewusstsein verbunden. Demnach ist nur der Mensch in der Lage, durch bewusstes, vernunftgeleitetes, absichtliches Handeln Sinn in einer im übrigen sinnlosen Welt zu stiften. Darüber hinaus ist Sinn in der Welt nur als das Werk einer göttlichen Person zu denken. Finale Sinnstrukturen sind jedoch ein allgemeines Konstitutionsprinzip komplexer Systeme und bedürfen zur Realisierung ihrer Ziele keiner vorausgehenden bewussten Absicht. Sie ist nur für das menschliche Handeln erforderlich. Empirische Kausalforschung ist daher durch eine systemische Finalanalyse zu ergänzen. Das gilt insbesondere für die Lebenswissenschaften. Ein umfassender Weltsinn ist auf dieser Grundlage allerdings weder zu bestätigen noch zu negieren.