Englische Poetik 1650 bis 1950
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Was ist Literatur? Diese Frage mit all ihren Implikationen zu beantworten, obliegt der Poetik. Seit Platon und Aristoteles erläutern poetologische Schriften die Kunstregeln, das Verhältnis von Autor, Werk und Publikum, die vielfältigen Funktionen der Literatur, darunter insbesondere ihre Kraft, mögliche Welten zu erfinden, Welten, die oft realer wirken als die uns vertraute Wirklichkeit. Die Antworten der Antike auf die Literaturfrage erwiesen sich als derart profund, dass neuzeitliche Poetiken weithin bloße Reprisen, Variationen oder Modifikationen, gelegentlich auch simple Inversionen, aufzubieten vermochten. Anhand von 350 Quellentexten der englischen Tradition wird dieser Transformationsprozess vorgestellt, ein Prozess mit starken Beharrungskräften und langsamen Verschiebungen der Positionen, aber auch frappierenden Neufassungen alter Erkenntnisse. Zahlreiche weitgehend vergessene Autoren werden hier zum ersten Mal in dem ihnen gemäßen Zusammenhang vorgestellt.