Baden bei Wien im Ersten Weltkrieg
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Schulbeginn Mitte Oktober, weil die Badener Schulen als Lazarett gebraucht werden. Ohrfeigen, weil man Englisch spricht. Darf die Extrawurst weiter Pariser heißen? Bald gibt es ohnehin keine mehr! Und schon fliegen Steine in die Auslagen! Der Turnverein als Verkehrspolizei. Ein Maler bewacht Kriegsgefangene. Feldpostkarten: An der Front ist das Essen reichlicher als zu Hause! Lebensgefahr beim Familienbesuch - Straße und Bahn von Scharfschützen bewacht! Und wie geht es den kleinen Erzherzoginnen und Erzherzögen im Kaiserhaus? In seinem Buch über die ersten zwei Jahre des I. Weltkriegs sammelt der langjährige Stadtarchivar von Baden Ich-Berichte der zu Hause gebliebenen Frauen, Kinder und Senioren: Memoiren, Tagebücher, Vereinsberichte, Notizbücher, Fotoalben, Korrespondenzen u.ä. liefern berührende Zeitzeugnisse - jenseits von Heldentum und Hurra-Patriotismus. Natürlich fehlen auch Tagebücher und Feldpostkarten der jungen Badener nicht, die so plötzlich aus dem normalen Leben gerissen wurden - vom pflichtbewussten Offizier in Südtirol bis zum einfachen Soldaten, der froh sein kann, aus dem bodenlosen Kot der Ukraine in eine einigermaßen erträgliche Kriegsgefangenschaft zu geraten. Der gemeinsame Nenner der vielen und sehr unterschiedlichen Berichte: Weg von der Struktur- und Militärgeschichte - hin zum persönlichen Empfinden und zur persönlichen Anteilnahme der Badenerinnen und Badener. Bei der übrigens der eben verstorbene Kaiser Franz Josef gar nicht so gut wegkommt