Polen in der Wehrmacht
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Der mit zahlreichen Fotografien versehene Band behandelt das Phänomen der „deutschen Volksliste“ in Polen, jener Bevölkerung, die nach NS-Kategorien erfasst wurde, weil sie tatsächlich oder vermeintlich deutscher Abstammung war, sich der deutschen Kultur zugehörig fühlte bzw. eine Affinität zu dieser angenommen wurde. Die Volkslistenzugehörigkeit war die Voraussetzung für die Einberufungspraxis in die Wehrmacht. In den Blick genommen werden die Ausbildung und der Dienst an der West- und der Ostfront wie auch im Hinterland. Zudem werden die Haltungen der polnischstämmigen Wehrmachtssoldaten analysiert, die von Desertation und Ablehnung des NS-Systems bis hin zu Anpassung und Diensteifer reichte. Anhand von Zeitzeugenberichten entsteht ein dichtes Bild dieses zumeist unfreiwilligen Daseins in der Wehrmacht, das durch familiäre, politische Bezüge und den generationellen Kontext ergänzt wird. Treffend beleuchtet das Buch zudem, mit welchem Unverständnis, ja Stigmatisierung jenen Wehrmachtssoldaten in Polen begegnet wurde und Konflikte bis in die Familien der Betroffenen hinein auslöste.