Die Kunst der Zipser Deutschen
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Die bildende Kunst in der Zips war durch all die Jahrhunderte ihres Wirkens stets Ausdruck der Seele, ein Schlüssel zu dem Innenleben der Menschen und somit ein Weg zu Gott. In dem geografisch kleinen Raum, wie die Zips ihn umfasst, bieten sich – auch heute noch – sehr viele Werke sakraler und profaner Kunst. Das Buch bringt eine repräsentative Auswahl aus diesem Reichtum der Zips. Wo liegt die Zips überhaupt? Man findet diese Schatzkammer an den Füßen der himmelstürmenden Granitwände der Hohen Tatra. Der Zipser Raum war eine geografische Drehscheibe mit den Mittelpunkten: Käsmark, Leutschau, Zipser Neudorf, Göllnitz und Schmöllnitz. Was veranlasste deutsche Siedler aus den flämischen, rheinischen, sächsischen und süddeutschen Räumen, seit dem 12. und 13. Jahrhundert, hier Fuß zu fassen und aus den Urwäldern und Wildnissen, die sie hier vorfanden, einen deutschen Lebensraum – die Zips – zu schaffen? Die Siedler folgten den Rufen der ungarischen Könige, die im äußersten Norden ihres damaligen Reiches nicht Wälder und Wildnisse, sondern einen festgefügten und wirtschaftlich erschlossenen Schutzwall mit ausgesuchten Wächtern haben wollten. Also mussten Deutsche aus Deutschland den gewünschten Schutzwall schaffen. Sie wurden darum von den ungarischen Königen mit vielen Privilegien belohnt und konnten als Zipser Deutsche eine Selbstverwaltung auf allen lebenswichtigen Gebieten auf – und ausbauen. Käsmark wurde Mittelpunkt der Gelehrsamkeit mit den Fakultäten der Theologie, der Philosophie und er Jurisprudenz. Leutschau wurde der Knotenpunkt der Handelsmagistralen im Fuggerschen Geiste (führte von Debreczin, Szegadin, Kaschau und Budapest über Leutschau und Käsmark nach Norden zu den Städten Lemberg, Krakau und Neumark). Nach 1945 wurde die Zips ihrer Funktion total beraubt und die deutsche Bevölkerung vertrieben. Dennoch: Die verlorene Zips ist deutsches Kulturland. Sie ist ein Fleckchen Vaterland hinter den Grenzen des Ostens.