Bronzezeitliche Hortfunde und ihre Fundorte in Böhmen
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Böhmen ist mit seinen 450 Horten aus älterer und jüngerer Bronzezeit eine der zentralen Deponierungslandschaften Mitteleuropas. Ausgehend von der Interpretation der bronzezeitlichen Metalldeponierungen als Weihgaben wird im vorliegenden Band aus der Perspektive der 'longue durée' das Auf und Ab des reichen Deponierungsgeschehens in Böhmen geschildert und seine regionalen und zeitlichen Konjunkturen aufgezeigt. Im Fokus stehen dabei die Deponierungsorte: Durch die Auswertung alter Fundberichte war es möglich, zahlreiche Horte zurück ins Gelände zu bringen und mit dem Raumaspekt eine Facette bronzezeitlicher ritueller Praxis zu beschreiben, die in der älteren Forschung kaum beachtet wurde. Ein ausführlicher Fundstellenkatalog und Karten ermöglichen darüber hinaus die weitere wissenschaftliche Nutzung des vorgelegten Materials. Somit bietet der Band eine Geschichte der bronzezeitlichen Hortsitte in Böhmen, in der neben den Bronzen auch erstmals die Topographie der Fundorte und die die Horte umgebenden Befunde eine prominente Rolle spielen. In der Reihe BERLIN STUDIES OF THE ANCIENT WORLD erscheinen Monographien und Sammelbände aller altertumswissenschaftlichen Disziplinen. Die Publikationen gehen aus der Arbeit des Exzellenzclusters „Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“ hervor, einem Forschungsverbund der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie den Partnerinstitutionen Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Deutsches Archäologisches Institut, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Stiftung Preußischer Kulturbesitz.