Modellanwendung in Problemlöseaufgaben - wie wirkt Kontext?
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Kontext im Sinne einer Aufgabenstellung mit authentischem Problemgrund initiiert einen Prozess, in dessen Verlauf fachspezifische Modelle angewendet werden müssen. Während ein positiver Effekt von Kontext auf affektive Variablen (z. B. Interesse und Motivation) als gesichert gilt, können bezüglich der Lernwirksamkeit widersprüchliche Auswirkungen beobachtet werden. Der Zusammenhang zwischen Kontextmerkmalen und dem Problemlöseprozess bleibt somit fraglich. Zum Teil liegt das an einer noch unzureichenden Beschreibung, welche Merkmale Kontexte definieren. In dieser Arbeit wird daher ein Kontextmodell entwickelt, auf dessen Basis untersucht wird, welchen Effekt die Aufgabenmerkmale Komplexität, Kontextualisiertheit und Transparenz auf die Anwendung fachspezifischer Modelle im Problemlöseprozess haben. In der mit 211 Lernenden der Klassenstufe 10 durchgeführten Studie konnten bezüglich der genannten Merkmale vielversprechende Effekte beobachtet werden. Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus, dass Lernende weitgehend unabhängig von den untersuchten Aufgabenmerkmalen und von Unterschieden im Vorwissen oder den kognitiven Fähigkeiten erhebliche Vorteile aus der Nutzung fachspezifischer Modelle zu ziehen scheinen.