Im Schatten des Rosa Winkel oder Schwule erfinden das Glück
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Texte , Geschichten, Essays, Erzählungen aus mehr als 40 Jahren - Unterwegs zu Orten schwuler Selbstverwirklichung und Konfusion. Als Resultat eines bewegten Lebens, mit Berlin als Mittelpunkt und der Idee schwuler Emanzipation als Ziel, Im Abschied von der bleiernen Zeit der 1960iger Jahre und vom Skandal der Übernahme des § 175 StGB ins Strafrecht der jungen Bundesrepublik. Als einer Zeit, in der für Schwule das Dritte Reich bei seiner Kapitulation am 8. Mai 1945 noch nicht zu Ende war und die Zahl der nach dem § 175 Verurteilten, die der im Dritten Reich davon Betroffenen, mit ca. 50 000 Leidtragenden, sogar noch übertraf. Bis heute nicht davon rehabilitiert. Und zwar ungeachtet der mit den 1970iger Jahren für Schwule damit verbundenen Aufbruchstimmung. Abgelöst von der AIDS-Krise der 1980iger Jahre, der zahlreiche meiner Freunde und Weggefährten zum Opfer fielen, die ich nach wie vor immer noch vermisse. Unvergessen und dauerhaft in meiner Erinnerung an sie aufbewahrt. Weil keiner von ihnen verdient hat, in Vergessenheit zu geraten. Ihnen gegenüber stehen Angehörige der Generation derjenigen, denen ein Überleben vergönnt war und über die Jahre hin darauf angewiesen waren, sich keine wie auch immer geartete Gelegenheit entgehen zu lassen, sich neu zu erfinden. Als Alchemisten des Glücks, das auch in meinem Fall die Finger mit im Spiel hatte, als es sich darum handelte, mit meiner aktiven Teilnahme an der schwulen Emanzipationsbewegung der vergangenen Jahrzehnte, zu einer spürbaren Verbesserung meiner Lebensqualität beizutragen. Und zwar unterm Dach des Lebensort Vielfalt, dem Mehrgenerationenwohnprojekt der Schwulenberatung Berlin. Durch meine aktive Teilnahme daran bestimmt und die Erkenntnis, das meine Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist.