Was die Neuro-Wissenschaft immer noch nicht erklären kann
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Die eigenständig zu lesende Fortsetzung der Neuro-Religion I sucht zu zeigen, dass aus philosophischer Perspektive wesentliche Fragen, die heute in der Neurophysiologie diskutiert werden, schon sehr alt sind. Dabei geht es um das Problem der restlosen Auflösung idealistischer, geistiger oder geisteswissenschaftlicher Perspektiven in die radikal-reduktionistischen Sehweisen der Naturwissenschaften. Deren heutiger Stoßtrupp – die Neuro-Physiologie – scheint zwar mittlerweile in der von Platon so genannten , Gigantomachie‘, also dem historisch andauernden Kampf beider Perspektiven, gesiegt zu haben, doch handelt es sich um ein sehr zweifelhaftes Resultat. Denn als Preis des Sieges wandelte sich die Neuro-Physiologie in Neuro-Religion. Dies zeigt sich daran, dass sie trotz ihrer vollmundigen Hype-Thesen gerade nicht, und immer noch nicht, erklären kann, wie es zum menschlichen Bewusstsein und zur konkreten Wahrnehmung von Objekten für ein Subjekt kommt. Stattdessen muss sie, wo es um die Beweise für ihre angebliche Auflösung des Dualismus geht, zurückrudern und zugeben, dass diese fehlen. Diese Fragen sollen im Buch aus Sicht eines ‚dritten Weges‘ – dem einer modernen Phänomenologie – diskutiert werden, sodass deutlich wird, wie wenig wirklicher Fortschritt bei deren Beantwortung bisher von den beiden anderen Wegen erreicht wurde und wie notwendig eine ‚Wende‘ zum phänomenalen Subjekt ist.