anspüren

Ein Skizzenbuch, Entwürfe für zu malende Bilder, Träume, Wünsche, um Distanz zu gewinnen zu dem, was mich erregt, mir Angst bereitet. Ich male zunächst nicht für den Betrachter, der bei der Ausstellungseröffnung vor sonderbaren Bildwerken entscheiden darf, ob er damit was anzufangen weiß, Ekel spürt oder unberührt weiterschlendert. Den inneren Betrachter zu entfalten, deshalb male ich. Denn durch den Spalt zwischen Sehendem, Spürendem und dem inneren fremden geheimnisvollen Gegenüber strömt Lebenskraft ins Meer aus Freiheit und Seligkeit. Jedes erschaute Bild erleichtert Zwanghaftes. Dazu gehört auch die Voreinstellung, dass wirklich das sei, was ich mit Sinnen wahrnehme. Dazu gehört ebenfalls die Vorauseinstellung, dass wirklich sei, was das Hirn konzipiert. Zugegeben zunächst bleibt mir gar nichts anderes übrig, als genau das anzunehmen: Wirklichkeit und Welt werden im Hirn konzipiert und anschließend als draußen vorhanden zugelassen. Pragmatiker erledigen, machen nieder. Da gibt es jedoch einen Hochstand, auf den der geistig Angehobene zusteuert, von dem aus inneres Konzept und äußere Tatsache als zwei Seiten derselben Sache erschaut werden. Coincidentia … Zusammensturz ins Eine … Da geht’s weiter, höher, seliger …