Schwerter Lehrstücke
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Schwerte an der Ruhr, eine historisch gewachsene Mittelstadt südlich von Dortmund, ist nicht nur ein idyllisches, wirtschaftlich starkes, kulturell bedeutendes Gemeinwesen. Es ist auch eine Stadt mit einer traditionell äußerst selbstbewussten, aktiven und – wenn es sein muss – rebellisch-kämpferischen Bürgerschaft. Mit dem Abstand von zwanzig Jahren beschreiben die SCHWERTER LEHRSTÜCKE den erfolgreichen Aufstand der Zivilgesellschaft gegen ein 1997 von den beiden größten Ratsfraktionen angestoßenes Bauvorhaben, das die stadtnahen Ruhr-Auen und ein denkmalgeschütztes Industriegebäude unwiederbringlich zerstört hätte. Was die Autoren Ilka Heiner und Rainer Zunder, beide frühere Zeitungsredakteure, aus eigenem Erleben und belegt durch Zeitzeugenberichte, Archivalien und Presseartikel zusammengetragen haben, liest sich spannend wie ein Kriminalroman. Und doch ist es im Kern die – auch für andere Städte beispielhafte – Schilderung eines ur-demokratischen Aufbegehrens gegen eine selbstherrliche Rathauspolitik, die nicht aus Erfahrungen lernt: Schon zweimal hatte eine couragierte Bürgerschaft nur wenige Jahre zuvor per Rechtsstreit und per Plebiszit die Verschandelung ihrer schönen Stadt verhindert. Aus dem zivilgesellschaftlichen Zorn ist die Hansestadt Schwerte gestärkt hervorgegangen. Das damals von der Zerstörung bedrohte Industriedenkmal, die Rohrmeisterei, ist längst zu einem weit über die Grenzen der Stadt hinaus gerühmten Bürger- und Kulturzentrum geworden.