The reception of J.R.R. Tolkien’s works in song lyrics
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Es ist anzunehmen, dass der Literaturnobelpreis für Bob Dylan zu einem größeren Interesse der Forschung für die Verbindungen zwischen Musik, Songtexten und Literatur beitragen und vielleicht auch zur Anerkennung von Songtexten als (einer Form von) Literatur führen wird. In diesem Kontext liefert das Buch von Nikolaus Iwanitzky wertvolle Erkenntnisse in Bezug auf die Beziehung zwischen Musiktexten, Literatur und Adaption. Motive aus J. R. R. Tolkiens Werken finden sich in einer wachsenden Anzahl von Medien wieder. In dieser Studie befasst sich Nikolaus Iwanitzky mit der Frage, wie Tolkiens literarische Texte bzw. ihre Elemente (z. B. Charaktere, Stilmittel oder Symbolik) in Musiktexte übertragen werden. Dieser Medienwechsel wird zuerst in Bezug auf existierende Ansätze in der Literaturwissenschaft und der Intermedialitätsforschung behandelt. Außerdem werden Parameter bestimmt, welche die Vergleiche zwischen literarischen Werken und der Textebene von Musikstücken ermöglichen. Nach einer Behandlung der Funktion der Musik in Tolkiens Welt wird in der Studie ein chronologischer Überblick präsentiert, in dem alle Musikgattungen sowie Beispiele für Künstler vorgestellt werden, die sich an Konzepten aus der Welt Tolkiens bedienen. Es werden zunächst exemplarische Musikstücke für das Schaffen dieser Künstler analysiert, wobei eine Unterteilung in intermediale Bezüge und Adaptionen vorgenommen wird. Anschließend werden fünf Musikalben aus verschiedenen Gattungen detailliert behandelt. Hierbei werden u. a. wechselnde Erzählperspektiven, die Darstellung von Charakteren sowie die Übernahme von symbolischen Elementen analysiert. Die Studie belegt die große Popularität von Tolkienschen Motiven, die von Künstlern aus allen Kontinenten in ihren Songtexten verwendet werden. Außerdem leistet sie einen Beitrag zur breiteren Rezeption von Musiktexten in der Wissenschaft und verdeutlicht die bisweilen unterschätze Nähe von Literatur und Musik.