Der Bezirk Unterfranken 1852-1918
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Der Bezirk Unterfranken, der sich bis 1918 „Landrat von Unterfranken und Aschaffenburg“ nannte, hat das Land um den Main in vielen Bereichen geprägt. Das betrifft vor allem das Schul- und Ausbildungswesen einschließlich des gewerblichen und landwirtschaftlichen Sektors. Aber auch bei der Unterbringung und Behandlung geistig oder körperlich schwer Erkrankter übernahm er Verantwortung. Er rief für diesen Personenkreis entweder eigene Anstalten ins Leben oder stellte durch die Finanzierung von Freiplätzen deren Versorgung sicher. Selbstverständlich gehörte auch das wirtschaftliche Wohlergehen der unterfränkischen Bevölkerung zu einem seiner Arbeitsschwerpunkte, wobei er der Rhön und dem Spessart seine besondere Aufmerksamkeit zuwandte. Neben diesen drei Beispielen wird eine Vielzahl weiterer Aktivitäten seiner Mandatsträger vorgestellt, so dass zahlreiche Aspekte der unterfränkischen Regionalgeschichte zur Sprache kommen– eingebunden in die Geschichte des Königreichs Bayern. Vieles davon war bisher im Buch der Geschichte ein weitgehend leeres Blatt gewesen. Die vorliegende Publikation zeigt, wie sich unterfränkische Bürger während jener 66 Jahre zwischen 1852 und 1918 an kommunalen Entscheidungsprozessen auf der dritten Verwaltungsebene beteiligten. Ihre Aufgeschlossenheit für neue Entwicklungen und ihr Wunsch, Fortschritte für ihre Region zu erreichen, waren prägende Momente ihrer Arbeit. Nicht zuletzt mit dieser Haltung gelang es, das gemeinsame Staatsbewusstsein in einem neuen Bayern heranzubilden und damit die staatliche Einheit zu untermauern.