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Inaugurationsstrategien

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Die akademische Philosophie, die sich heute im Dialogischen übt und damit das zelebriert, was Foucault sich in seiner Inauguralvorlesung wünschte, nämlich „jedes Anfangens enthoben zu sein“, ignoriert, dass ein Großteil ihrer Tradition sich an dem genauen Gegenteil abgearbeitet hat: an der Proklamation eines immer noch ursprünglicheren Anfangs. Dieser aporetische Zwang philosophischer Großtheorien, eine alle anderen Philosopheme unterschreitende Prima Philosophia sein zu müssen, hängt allerdings wie ein Damoklesschwert über die sich stets ins Offene stellende, hochkommunikative Anknüpfungsphilosophie unserer Tage, insofern letztere trotz ihres antitotalitären Gestus immer noch dasselbe Tabu ihrer philosophischen Väter fortsetzt: das Verbot des konkreten Ich-Selbst im philosophischen Metadiskurs. Doch der Mensch ist zunächst dieses konkrete Ich-Selbst. Sein Verbot führt deshalb nicht zu jenem ersehnten neutralisierten Diskurs. Im Gegenteil: Das durch diverse Inaugurationsstrategien in Szene gesetzte philosophische Metasubjekt – die scheinbar legitime Quelle philosophischer Wahrheitsproduktion – wird zu Recht unterlaufen von dem unterdrückten und deshalb ausgegrenzten Ich-Selbst. Philosophie, das ist die an Husserl und Heidegger exemplifizierte Kernthese der vorliegenden Studie, hat sich mit den Selbstneutralisierungspraktiken und Inaugurationsstrategien ihrer Protagonisten auseinanderzusetzen, will sie verstehen, was sie philosophisch überhaupt noch wollen kann.

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Inaugurationsstrategien, Ulrich Barteit

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2017
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