Hugo Körtzinger in Schnega
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Der Künstler Hugo Körtzinger (1892–1967) war eine facettenreiche Persönlichkeit. In seiner Jugend ein begeisterter Segler, erlernte er das Orgelspiel, studierte Malerei und Bildhauerei an der Weimarer Kunstschule, hörte Vorlesungen in Medizin und Literatur. Als Kürassier zog er in den Krieg, als Maler heuerte er auf Kreuzfahrtschiffen an. Er schrieb Gedichte, war Kunstberater und -händler und rettete Werke Ernst Barlachs vor der Zerstörung. Im März 1933 lernte er Hermann Reemtsma kennen und wurde dessen Kunstberater und stellte den Kontakt zu Ernst Barlach her. Aus dieser folgenreichen Bekanntschaft entstand die große Barlach-Sammlung Reemtsma. Mit Reemtsmas Hilfe konnte Hugo Körtzinger 1936/37 ein großes Werkstattgebäude in Schnega errichten. Dort realisierte er sich seinen Traum: eine eigene Orgel mit 54 Registern und weit über 2000 Pfeifen. Nach Körtzingers Tod konnte das einzigartige Ensemble von seinen Nachkommen und mit der Förderung der Hermann Reemtsma Stiftung denkmalgerecht restauriert werden. Auch die Orgel ist wieder spielbar. Ein ganz besonderes, sehr individuelles Künstlerhaus ist erneut zum Leben erwacht.