Die tanzende Kreatur
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Otto Flake (1880–1963) gehört zu den wenig bekannten Autoren der deutschen Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Werk – eines der umfangreichsten und vielfältigsten im deutschen Sprachraum – geriet nach 1945 weitgehend in Vergessenheit. Zu Unrecht, wie dieses Buch aufzuzeigen versucht. Denn im Mittelpunkt von Flakes Schaffen steht ein Menschenbild, das, scheinbar traditionell, die Züge der ästhetischen Moderne trägt. Zwar knüpft Flake mit der Betonung selbstbestimmter Individualität noch einmal an das klassisch-humanistische Persönlichkeitsverständnis an; er definiert dessen Voraussetzungen aber grundlegend neu. Damit gelingt ihm der Anschluss an das „moderne Projekt der Selbstverwirklichung“, das sich in wesentlichen Punkten von tradierten Harmonieidealen unterscheidet.