Kult und Krise des großen Plans im Städtebau
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Große Pläne sind ein umstrittenes Thema im Städtebau: Dies gilt heute wie vor 100 Jahren. Die gesunde, schöne, verkehrsgerechte und sozial verantwortliche Gestaltung großer Städte war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr zentrales Ziel. Anschaulich belegen das die großen Pläne für Wien, Chicago, Berlin, Rom, Tallinn oder Neugründungen wie Canberra, Neu Delhi und Munkkiniemi. Die international diskutierten Planwerke liefern aufschlussreiche Beispiele für eine neue Dimension des Städtebaus: Sie sind interdisziplinär, kooperativ, prozessual und stadtregional orientiert. Sie bieten zudem vielfältige Anregungen und Bezugspunkte für aktuelle Herausforderungen im Städtebau, wie etwa die Vermittlung städtebaulicher Probleme und Vorschläge an ein breiteres Publikum, die Forderung nach Teilhabe, den Umbau zentraler Stadträume, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Verbesserung des Massenwohnungsbaus oder die Gestaltung von Stadt-Umland-Verflechtungen. Vermittelt über attraktive, manchmal verführerisch ausgearbeitete historische Zeichnungen und Raumbilder präsentiert der vorliegende Band aktuelle Forschungen zu den Inhalten und Bedingungen der rund hundertjährigen großen Pläne. Er bietet erstmals einen internationalen Überblick zu diesem wichtigen Thema des Städtebaus.