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Bewegungslernen und Trisomie 21

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Menschen mit Trisomie 21 imitieren gern. Für die Vermeidung von Lernschwierigkeiten ist das bedeutsam – nicht nur für Bildungseinrichtungen. Wird jedoch ihr – im Vergleich zu neurotypischen Menschen – kleineres Aufmerksamkeitsfenster nicht berücksichtigt, dann sind sowohl Über- als auch Unterforderungen vorprogrammiert. Der Autor konnte in seinen experimentellen Untersuchungen einen weitverbreiteten Irrtum aufdecken: Nachahmen ist keine – wie bisher in der Literatur behauptet – Stärke von Menschen mit Trisomie 21. Das Gegenteil ist der Fall: Ein verkleinerter kinästhetischer Aufmerksamkeitsumfang bereitet ihnen beim Imitieren Schwierigkeiten. Ihre tatsächlichen Stärken ergeben sich stattdessen zwangsläufig aus dem kleineren Aufmerksamkeitsumfang, denn dieser bietet nicht nur Nach-, sondern auch Vorteile: Er zwingt Menschen mit Trisomie 21 beispielsweise, unnötig komplexe Bewegungen zu vereinfachen oder wesentliche Aussagen in möglichst kurzen und knappen Mitteilungen unterzubringen. Wenn beim Lernen der kleinere Umfang ihrer Aufmerksamkeit in adäquater Weise berücksichtigt wird, dann können sie lernen wie neurotypische Menschen auch. Ein vom Autor geleitetes Zirkusprojekt belegt eindrucksvoll empirisch und praktisch: komplexere Fertigkeiten müssen Menschen mit Trisomie 21 nicht verschlossen bleiben.

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Bewegungslernen und Trisomie 21, Alfred Röhm

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2017
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