Der integrierte Vampir (und was damit zusammenhängt)
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Bereits mit dem Titel Geprüfte Seelen erweiterte der Autor den Begriff Integration im Rahmen der psychoanalytischen Theorie Melanie Kleins einer „inneren Welt“ aufgegebener Objektbeziehungen. Das Konzept einer integrierenden Trauer wird von Rickels in Der integrierte Vampir über D. W. Winnicotts Analyse asozialer Tendenzen konsequent weiter ausgeführt und auf das sozio-historische Problem der Eindämmung psychopathischer Gewalt angewandt. Rickels deutet die Aktualisierungen des Vampirmythos im 21. Jahrhundert als Figuren der Integration, deren Spuren er auch im Science-Fiction Genre der Nachkriegszeit ausmacht: in den Zukunftsvisionen „deutscher Science-Fiction“, die er als verschlüsselte Integrationsgeschichte Deutschlands nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches liest. Der Fokus liegt dabei auf jener der Fähigkeit zu trauern vorgelagerten Phase der Integration, die Klein als Wiedergutmachung bezeichnet. Im Wechseln zwischen Science-Fiction-Lektüren und Fallstudien zur modernen Kunst zeichnet die Untersuchung ein Portrait der Nachkriegswelt, das weder die Zerstörung noch die unhaltbaren Assoziationen außer Acht lässt, die auf den Spuren der Trauer entstehen und die eine Wiedergutmachung nachzeichnen muss. Im Schlusskapitel über die Kunstaustellung „Checkpoint California“ übernimmt „Kalifornien“ die Rolle der „Science-Fiction“ im Diskurs über die Integration Deutschlands.