Russische Wertlogik
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RUSSISCHE WERTLOGIK erscheint vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Die vorgelegte Studie zeigt die wertlogische Eigenart der russischen Kultur sowie die gegenläufigen, geistes-, rechts- und verfassungshistorisch bedingten Entwicklungen des russischen und europäischen Geistes auf, um u. a. auch die gegenwärtigen, geopolitischen Spannungen erklärbar zu machen. Unsere moderne, „aufgeklärte“ Massenkultur hat verlernt, die Gegenwart geschichtlich zu begreifen. Aber gerade im Fehlen des Bewusstseins unserer eigenen, historisch bedingten Existenz entgeht uns auch die Fähigkeit, die Andersartigkeit des wertfremden Kultur- und Machtraumes zu reflektieren und zu respektieren. Stets verbleiben wir in den Niederungen medial verzerrter Realität und wühlen nervös im medialen Abfall der uns aufgetragenen und aufgezwungenen Scheinwirklichkeit. Wir bilden uns ein, das Andere, uns Fremde, wie das Eigene, authentisch zu „kennen“, ohne diese scheinbare „Kenntnis“ des Anderen und auch des Eigenen zu hinterfragen, und maßen uns an, die widerspruchsvolle Wirklichkeit widerspruchslos erklären zu können. RUSSISCHE WERTLOGIK bleibt in ihren historisch bedingten Grundstrukturen gefangen. „Das Neue“ in den zahlreichen Umwälzungen der russischen Geschichte und Gegenwart ist in Wirklichkeit nicht neu, sondern immer wieder eine Modifikation des Alten. Russland hat heute, was es immer schon hatte: eine verklärte Vergangenheit, eine entzauberte Gegenwart und eine glorifizierte Zukunft. Diese merkwürdige und erstaunliche Eigenart der russischen Geschichte und Gegenwart im Vergleich zu den westeuropäischen Entwicklungen zu begreifen und das heißt: geistes-, rechts- und verfassungshistorisch in Begriffe zu fassen, ist das Hauptanliegen der vorgelegten Studie.