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Streckenläufer

„Erziehung zur und durch Arbeit“ in den Jugendwerkhöfen der ehemaligen Nordbezirke der DDR

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Von der Arbeit in Jugendwerkhöfen berichten Betroffene in der Beratung bei der Landesbeauftragten und für den Fonds Heimerziehung seit vielen Jahren und sehr eindrücklich. Zu diesen erschütternden Zeitzeugenberichten gehört auch das titelgebende Beispiel des Streckenläufers, der als Lotse für ein Agrarflugzeug mutmaßlich mit Pflanzenschutzmitteln kontaminiert wird. Diese Arbeit wurde und wird von den meisten der ehemaligen Insassen als wesentlich und prägend in ihrer Unrechtserfahrung als Zwangsarbeit, Ausbeutung und Disziplinierungsinstrument wahrgenommen und benannt. Bisher wissen wir aber zu wenig darüber, was mit dem Konzept der Arbeitserziehung beabsichtigt war, wie die rechtlichen Grundlagen aussahen, ob die uns bekannten, zumeist sehr negativen Erfahrungen der Betroffenen zu verallgemeinern sind. Handelt es sich bei der Idee einer Erziehung zur und durch Arbeit im Jugendwerkhof lediglich um eine Verschleierung der Repressionsabsicht? Scheiterte das Konzept an den Zwängen der Mangelökonomie und der ideologischen Verblendung? War es das Unvermögen und Versagen der Beteiligten? Diese Fragen sollen in einer differenzierten Betrachtung von Anspruch und Wirklichkeit mit Blick auf die regionalen Besonderheiten der ehemaligen Nordbezirke Neubrandenburg, Rostock und Schwerin geklärt werden.

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Streckenläufer, Anke Dreier Horning

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2016
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