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Dieses Buch hat die soziale Vernetzung der Gelehrtenelite im China des 8. und 9. Jahrhunderts zum Gegenstand. Untersuchungsmaterial ist eine Auswahl an überlieferter Briefliteratur der Prosameister Han Yu (768–824) und Liu Zongyuan (773–819). Als theoretische Grundlage wird die Idee des sozialen Kapitals von Pierre Bourdieu (1930–2002) herangezogen. Die Gelehrtenkommunikation wird hinsichtlich literarischer und sozialer Merkmale analysiert, die in der Briefliteratur der Tang-Dynastie (618–907) eng miteinander verwoben waren. Welche Bedeutung kam der Vernetzung durch den Einsatz von Briefkommunikation für den gesellschaftlichen Erfolg zu? Wo ist bei dieser schriftlichen Kommunikation die Trennlinie zwischen literarischem Schein und sozialer Wirklichkeit zu ziehen? Im Fokus der Untersuchung stehen die sozialen Beziehungen, die in der Briefliteratur als besonders dominant hervortreten: zwischen Lehrer und Schüler, Freund und Freund, Prüfer und Prüfling sowie Gönner und Schützling. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, wie sich die Tang-Gelehrten in ihren Schreiben zu diesen sozialen Konstellationen äußerten und inwiefern Beziehungen mithilfe von Briefen aufgebaut und gepflegt werden konnten. Als übergeordnete Fragestellung wird die wissenschaftliche Aussagekraft der betrachteten Textgattung kritisch diskutiert.