Soziale Chancengerechtigkeit durch Gesamtschulen
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Das deutsche Schulsystem durchläuft derzeit einen Änderungsprozess an dessen Ende voraussichtlich ein zweigliedriges Schulsystem stehen wird, das sich aus dem Gymnasium auf der einen und einer mehrere Bildungsgänge umfassenden Schulform auf der anderen Seite zusammensetzen wird. Der Umbau zur Zweigliedrigkeit ist als politischer Kompromiss zu bewerten, der sich unter anderem aus dem Bestreben verschiedener Parteien ein Einheitsschulsystem zu etablieren und dem Elternwiderstand hiergegen ergeben hat. Angesichts zahlreicher nationaler und internationaler Studien, die belegen, dass sich eine längere gemeinsame Beschulung von Schülerinnen und Schülern positiv auf deren Bildungschancen auswirkt, stellt sich die Frage, ob die Zweigliedrigkeit ausreicht oder, ob ein Einheitsschulsystem nicht geeigneter wäre, um soziale Chancengerechtigkeit in Deutschland zu erreichen. Die aktuelle mehrgliedrige Ausgestaltung des deutschen Schulsystems steht einer einfachen Antwort auf diese Frage entgegen. Integrierte Gesamtschulen, die in Deutschland bereits seit den 1970er Jahren existieren und Gemeinsamkeiten mit den Einheitsschulen anderer Staaten aufweisen, bieten die Möglichkeit sich einer Beantwortung der Frage anzunähern.