Die nationalsozialistische Herrschaft in Stadt und Land Rothenburg ob der Tauber 1933-1945
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Stadt und Land Rothenburg ob der Tauber können als frühe Hochburg des Nationalsozialismus bezeichnet werden. Die Bedingungen, die Formen und die Reichweite des Regimes waren hier besonders ausgeprägt. Das Gesicht der NSDAP und seine Anziehungskraft in der westmittelfränkischen Kleinstadt und seiner Region kann allemal als Sonderfall für Franken bezeichnet werden. Im reichsweiten Vergleich erzielte die Hitler-Partei enorm hohe Wähleranteile. Die starke Präsenz des Nationalsozialismus in Rothenburg und den umliegenden Dörfern war das Ergebnis eines exzellent funktionierenden Parteiapparates. Die flächendeckende Organisationsstruktur trug erheblich zur Durchdringung der lokalen Gesellschaft bei. Die Nationalsozialisten instrumentalisierten die Stadt zum idealen Botschafter des „Dritten Reiches“. Hervorstechend ist in dieser mittelfränkischen Kleinstadt die Dichte mit der sich der Nationalsozialismus bildnerisch und architektonisch manifestierte. Eine Verschmelzung der mediävalen Szenerie mit der NS-Ikonographie stilisierte Rothenburg zum Kleinod mit missionarischem Charakter. Der Mythos Rothenburg gedieh zur lebendigen Propaganda für das „Dritte Reich“ und erfuhr als Kulissenstadt des „Führers“ enorme Beachtung. Aufrechterhalten wurde der Mythos Rothenburg als NS-Musterstadt mittels verschiedener Formen der Gewaltherrschaft, die sich in Stadt und Land manifestierten.