Seltsame Tiere
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Der ›Totalkünstler‹ Jürgen Schimanek (1939-2014) war ein Enfant terrible. Er schrieb verrückte Romane, hunderte Gedichte (die in der taz erschienen), komponierte im Stil von John Cage und hinterließ ein uferloses bildnerisches Werk, das nicht zuletzt Stationen seiner Weltenbummelei widerspiegelt – er lebte jahrelang in den Tropen, bereiste aber auch asiatische und südamerikanische Länder. Ende der 1980er Jahre ließ er sich in Gelsenkirchen nieder, war hier Mitbegründer der Fegefeuer Press und trat mit zahlreichen, oft ›schrägen‹ Aktionen an die Öffentlichkeit. Fortan erschienen seine Texte unter anderem auf Autoreifen, Plastikherzen, Schmiergelpapier, Urinbeuteln und in großformatigen, nachkolorierten Tapetenbüchern. Kurzum: Ein Künstler, für den es keine Grenzen gab. Die vorliegende Veröffentlichung stellt die Lebensstationen und vielfältigen Talente des Autors vor und lässt auch seine künstlerischen Wegbegleiter – den Autor Otto Jägersberg und den bildenden Künstler Peter Hölscher – zu Wort kommen. Einen Schwerpunkt bilden dabei Schimaneks afrikanische Jahre und seine skurrilen Tierdarstellungen. Wer kann sich zum Beispiel etwas unter einem Schuhschnabeltier, einem Schwartenmolch, einer gestachelten Kuhschlange oder einer rotbraunen Tageule vorstellen?