Die Mehrsprachigkeit in den Werken von Herta Müller
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Zwei- beziehungsweise Mehrsprachigkeit sind Phänomene, die sehr verbreitet sind und sie kommen vor allem in multikulturellen Regionen vor. Diese werden im Alltag als eindeutige Begriffe benutzt, allerdings werden sie in der Fachliteratur immer wieder unterschiedlich definiert, weil die Phänomene in verschiedenen Regionen, Situationen und aus unterschiedlichen Gründen vorkommen. Die Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit kann nach mehreren Kriterien klassifiziert werden, z. B. nach dem Niveau der Sprachbeherrschung oder nach der Periode des Spracherwerbs. Die Mehrsprachigkeit ist ein äußerst komplexes Thema. Im Laufe der Forschungsgeschichte gab es verschiedene Perspektiven, Meinungen und Äußerungen. In dieser Untersuchung wird die Mehrsprachigkeit als ein sprachlich- soziales Phänomen verstanden, wobei die Person fähig ist, eine Sprache fließend zu sprechen und die kulturellen Kodes zu verstehen. Obwohl das Thema Zwei- und Mehrsprachigkeit sehr aktuell ist, wurde es meistens auf der linguistischen oder psychologischen Ebene untersucht, deshalb ist die literarische Mehrsprachigkeit im Vergleich zu der linguistischen Mehrsprachigkeit noch nicht ausreichend definiert. Die Studie setzt sich zum Ziel, einen Beitrag zum Thema literarischer Mehrsprachigkeit zu leisten, indem sie versucht, einen Überblick über die mehrsprachigen Elemente in den Werken der Autorin Herta Müller zu geben. Die Veröffentlichung kann als eine chronologische Untersuchung der Werke Herta Müllers aus der Perspektive der Mehrsprachigkeit gesehen werden, in der die Analyse sich auf die drei großen Gattungen bezieht: Essays und Erzählungen, Romane und Collagen. Die Lebensbedingungen, die von der Diktatur bestimmt wurden, unter denen die Autoren aus Rumänien schreiben mussten, sind heutzutage kaum vorstellbar, und in den Texten Herta Müllers kann man eine vielstimmige und beeindruckende Welt wiederfinden, die sie in den Texten bearbeitet und durch Sprachbildlichkeit zum Ausdruck bringt.