"Wer hier eintritt, der legt sich die Priesterbinde um die Stirne"
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„Wer hier eintritt, der legt sich die Priesterbinde um die Stirne.“ So beschrieb der Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried bei der Einweihung des Bischöflichen Knabenseminars Kilianeum Miltenberg 1927 die Aufgabe der neuen Einrichtung. Ziel des Kilianeums war es, Buben ab zehn Jahren zum Abitur zu führen und sie schon in jungen Jahren auf das Priestertum vorzubereiten. Das Konzil von Trient (1545 bis 1563) hatte die Diözesen aufgefordert, zur Sicherung des Priesternachwuchses Knabenseminare, seminaria minora, vorzuhalten. In Deutschland kam es erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer flächendeckenden Gründungswelle. Neben dem Kilianeum Würzburg (1871 bis 1998) und dem Kilianeum Bad Königshofen (1964 bis 1995) war Miltenberg das dritte Knabenseminar in der Diözese Würzburg. Als die Anmeldungen sanken und der Priesternachwuchs aus den Häusern immer mehr nachließ, wurden sie wie in den anderen Diözesen geschlossen, in der Diözese Würzburg zuerst 1983 das Kilianeum Miltenberg. Die vorliegende Veröffentlichung zeichnet die Geschichte des Miltenberger Kilianeums in seinem Alltag, seinem religiösen Leben und seiner Pädagogik vor dem Hintergrund der Kirchengeschichte und der Zeitgeschichte nach.