Träger nationaler Gesinnung?
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Die Konstruktion nationaler Identität durch Musik ist ein Phänomen, das im 19. Jahrhundert in einigen Genres und Gattungen zu beobachten ist. Im vorliegenden Buch wird diese Bedeutsamkeit anhand des protestantischen Chorals in der Konzertouvertüre untersucht. Michael Florian Müller legt im ersten Teil seiner Studie die Entstehungsgeschichte und Theorie der Konzertouvertüre sowie die Choralrezeption der relevanten protestantischen Choräle, insbesondere die teilweise Überschreibung eines religiösen Paradigmas durch ein nationales, dar. Im Hauptteil der Arbeit beleuchtet er dann alle auffindbaren Konzertouvertüren, die sich eines protestantischen Chorals bedienen. Relevante Werke schufen dabei einerseits Komponisten, die – von Zeitgenossen wie von der Musikgeschichtsschreibung – als „bedeutend“ eingeschätzt wurden oder werden, andererseits aber auch lediglich regional bekannte Komponisten. Zusammenfassend stellt der Autor im dritten Teil des Buchs die Bedeutung des protestantischen Chorals für die Konzertouvertüre dar. In einem „Ausblick“-Kapitel geht er auf – für die Thematik bedeutsame – Konzertouvertüren im 20. Jahrhundert sowie auf einsätzige Instrumentalkompositionen, die nicht als „Ouvertüren“ bezeichnet wurden, ein. Im Anhang der Studie sind unter anderem etliche Briefeditionen bzw. -transkriptionen – vor allem im Zusammenhang mit Sir William Sterndale Bennett – zu finden.