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Wahlverwandtschaft zweier Sonderfälle im Kalten Krieg

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Fünf Prozent aller Menschen in der Schweiz haben ihre Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien. Sie stellen die grösste Migrationsgruppe innerhalb der Bevölkerung. Negative Stereotype über sogenannte «Jugos» standen seit den 1990er Jahren im Zentrum fremdenfeindlicher Debatten. Weitgehend unerforscht sind dagegen die historischen Verflechtungen zwischen der Schweiz und dem untergegangenen Vielvölkerstaat. Das Buch analysiert die Beziehungen zu Jugoslawien im Kalten Krieg aus der Perspektive schweizerischer Akteure aus Politik, Diplomatie, Verwaltung, Journalismus, Wissenschaft und Wirtschaft. Es zeigt auf, dass trotz der durchaus verschieden gelagerten Gesellschaftssysteme zahlreiche Affinitäten bestanden. Unter den Vorzeichen des Ost-West-Konflikts verstanden sich beide Staaten als Sonderfälle. Sie verbanden strukturelle Ähnlichkeiten wie die sprachliche und konfessionelle Durchmischung der Bevölkerung, ein demokratisches Selbstverständnis und die föderalistische Staatsverfassung. Aussenpolitisch beschritten sowohl die neutrale Schweiz wie das blockfreie Jugoslawien einen unabhängigen Weg zwischen den Blöcken. Dank seinem liberalen Aussenhandelsregime wurde das sozialistische Jugoslawien zum bedeutendsten Handelspartner der Schweiz in Osteuropa. Jugoslawische Gastarbeiter wurden in der Schweiz hoch geschätzt. In den internationalen Beziehungen ergaben sich neue Formen der Kooperation. Die «Wahlverwandtschaft» der beiden Länder beschreibt einen einzigartigen Imaginations- und Kommunikationsraum, aus dem sich ein überraschend fruchtbarer Austausch von Menschen und Ideen entwickelte.

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2017

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