Von der Linie zum Körper
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Der Band führt mediale und wahrnehmungsästhetische Überlegungen vor dem Hintergrund des Sinnbildes der Motte zusammen. Die Motte avanciert im Proust’schen Romanwerk nicht nur zum Inbegriff der Störungen, die sich immer wieder in den Schreibprozess des Protagonisten einnisten, sondern spiegelt zugleich die subtile Medialisierung der «Recherche», die in ihrer alles erfassenden Wirkung eher hintergründig bleibt: als Rauschen, das den Wahrnehmungsprozess des Protagonisten beständig begleitet, als leiser und beständiger «Mottenfraß» am Papier, der jedoch weit davon entfernt ist, bloße Irritation zu sein, und vor allem auch kreative Prozesse beim Protagonisten zu erwecken vermag. Die Analyse deckt ein filigran gewebtes Netz medialer Interferenzen auf, das den Weg vom Körper zu den Verzweigungen der Wahrnehmung sowie zurück zum Körper beschreitet und bereits auf medientheoretische Thesen vorausweist, die sich so erst in den 60er/70er Jahren des 20. Jahrhunderts Bahn brechen.