Gelehrte Lebensläufe
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Studieren? Heiraten? Promovieren? Bereits vor über 500 Jahren stellten junge Männer sich diese Fragen – verglichen mit heute jedoch vor höchst unterschiedlichem gesellschaftlichem Hintergrund. Johannes Eck (1486-1543), Johannes Kingsattler (1486-1534) und Willibald Pirckheimer (1470-1530) gehörten einer besonders prekären Generation an und mussten sich in einer Zeit beschleunigten Wandels immer wieder neu positionieren. Wie wurden sie zu dem (gemacht), als was sie sich in ihren Selbstzeugnissen repräsentierten und uns heute erscheinen? Ohne biographisches telos werden die jeweiligen Voraussetzungen untersucht, die es den Protagonisten ermöglichten, bestimmte Positionen im gelehrten Feld (Bourdieu) einzunehmen. Unter Einbeziehung unterschiedlicher Quellengattungen, einem mikrohistorischen Ansatz verpflichtet, zeichnet Ingo Trüter ein plastisches Bild gelehrter Lebenswelten um 1500, das vom Wegestreit bis hin zur Inneneinrichtung der gelehrten Helden reicht.