Wirkung der Closed Incision Negative Pressure Therapy auf inguinale Wunden nach gefäßchirurgischen Eingriffen
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Postoperative inguinale Wundinfektionen nach gefäßchirurgischen Eingriffen gehen oftmals mit einem komplikationsreichen und langwierigen Heilungsprozess einher. Vereinzelte klinische Studien konnten bereits einen positiven Effekt des Prevena™ Incision Management Systems (Prevena™) hinsichtlich einer Reduzierung chirur-gischer Wundinfektionen nachweisen. Ziel dieser Studie war, die Wirkung von Prevena™ im Vergleich zum konventionellen Wundpflaster beim Einsatz in der Inguinalregion bezüglich einer Reduktion postoperativer inguinaler Wundheilungs-störungen (WHST) und operativer Wundrevisionen zu untersuchen. In einer prospektiv-randomisierten monozentrischen Studie wurden vom 1. Februar bis zum 30. Oktober 2015 100 Patienten mit 129 inguinalen Wunden nach gefäßchirur-gischen Eingriffen untersucht. Die Randomisierung erfolgte in eine Untersuchungs-Gruppe (Prevena™) und Kontroll-Gruppe (Pflaster) Prevena™ wurde intraoperativ angebracht und bis zum 5.-7. postoperativen Tag belassen. In der Kontroll-Gruppe wurde das konventionelle Wundpflaster täglich gewechselt. Die Evaluation der Wunden fand innerhalb beider Gruppen am 5.-7. und 30. postoperativen Tag anhand der Wundklassifikation nach Szilagyi statt. Bei 100 Patienten (28 weiblich, 72 männlich, 68,5 ± 9,6 Jahre) lagen 129 inguinale Wunden vor. Insgesamt konnten 35 (27,1%) WHST, davon fünf (8,6%) in der Untersuchungs-Gruppe (n=58) und 30 (42,3%) in der Kontroll-Gruppe (n=71) nachgewiesen werden (p<0.0005). Am 5.-7. postoperativen Tag wurden in der Untersuchungs-Gruppe im Szilagyi Grad I-III keine WHST, in der Kontroll-Gruppe im Szilagyi Grad I fünf (7%), im Grad II zehn (14,1%) und im Grad III keine WHST beobachtet (p<0.0005). Nach 30 Tagen postoperativ wurden in der Untersuchungs-Gruppe im Szilagyi Grad I vier (6,9%), im Grad II eine (1,7%), im Grad III null und in der Kontroll-Gruppe im Szilagyi Grad I drei (4,2%), im Grad II zehn (14,1%) und im Grad III zwei (2,8%) WHST gezählt (p=0.023). Hinsichtlich revisions-pflichtiger WHST lag nur eine (1,7%) WHST in der Untersuchungs-Gruppe vor, im Vergleich dazu zehn (14,1%) in der Kontroll-Gruppe (p=0.022). Die Subgruppen-analyse ergab einen signifikanten Effekt von Prevena™ bei nahezu allen Haupt- und perioperativen Risikofaktoren. Die Anwendung von Prevena™ weist im Vergleich zum konventionellen Wundpflaster eine statistisch signifikante Reduktion von postopera-tiven inguinalen WHST nach gefäßchirurgischen Eingriffen, sowie operations-pflichtiger Wundrevisionen bis zum 30. postoperativen Tag auf.