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Raw Selfies

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Models sind die neuen Ikonen. Idole der jungen Generation, begehrenswert, unerreichbar, in eine Traumwelt erhoben. In Szene gesetzt werden sie von Designern, Fotografen, Stylisten und Visagisten; sie vermarkten Trends und Ideen, und existieren dabei dennoch im Rahmen einer grundlegenden Funktion: Die lebende Leinwand des Künstlers zu sein. Was passiert nun, wenn man diesen Menschen die Möglichkeit zu selbstbestimmten Inszenierung bietet, die ihnen gewährt, sich frei von Fremdeinfluss in einem Moment der Privatheit und Natürlichkeit zu zeigen? Was bleibt von ihrer Erhabenheit, von ihrem Zauber? Und was, wenn man noch weiter ginge und diesen Augenblick der Privatheit arrangiert, ihn als Kulisse für Selfies nutzt, die im Zeitalter der Smartphones ja primär für die unendliche Öffentlichkeit des Netzes – dem Reich der Anti-Privatheit – bestimmt sind? Bei dieser Gratwanderung zwischen Realität und Inszenierung, zwischen Intimität und Exhibitionismus, verändert sich unweigerlich auch die Definition der abstrakten Kategorisierung: Wie funktioniert dann Distanzierung? Was bedeutet hier Authentizität, Identifizierung, Identität? Diesen Fragen versuche ich mich in meinem neuen Projekt „Raw Selfies“ fotografisch zu nähern. Die Serie zeigt junge, internationale Fashion Models, die sich in Privatwohnungen mit einer hochauflösenden Großformat-Kamera selbst fotografieren. Dabei wird nicht nur das moderne Selfie neu kontextualisiert, auch die Rolle des Models erfährt durch die selbstbestimmte Darstellung eine Subversion. Bei dieser Neu-Interpretation waren mir vor allem die Schlagwörter Authentizität und Natürlichkeit wichtig. Diese Aspekte wurden nicht nur durch die Nutzung der Modelapartments als Setting, das Tragen eigener Kleidung oder der Tatsache, dass, wenn überhaupt, nur leichtes Nude Make-Up angewandt wird, realisiert; auch bei der Umsetzung der Selfies wurden Licht und Kameraperspektive in Absprache mit dem jeweiligen Model festgelegt. Von mir gab es im Vorfeld lediglich Anregungen durch Stichworte, wie zb. „humorvoll“, „schön“, „Bewegung“ oder „kreativ“, und die Bedingung, dass der Selbstauslöser der Kamera im Bild zu sehen sein muss. Anschließend verließ ich den Raum und die Models waren auf sich allein gestellt. Die Popularität des Selbstbildnisses erstreckt sich von der Antike bis ins Heute, allerdings hat es nicht nur in Bezug auf Medium und Genre einen Wandel erfahren: Das Selfie hat sich von der Kunst emanzipiert und ist in den letzten Jahren zum festen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, der sozialen Interaktion geworden. Diese andauernde und sich dennoch wandelnde Faszination am eigenen Bild hat mich dazu bewogen, dieses Thema zu meinem neuen Projekt zu machen. Nun ist die Arbeit mit den 35 Frauen abgeschlossen und ich freue mich, Ihnen das Konzept und die entstandenen Bilder mit diesem Buch präsentieren zu dürfen. Mit besten Grüßen Uwe Ditz

Parameter

ISBN
9783000581700
Verlag
Uwe Ditz

Kategorien

Buchvariante

2017, hardcover

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