Die reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek Wittenberg
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Eine neue Forschungs- und Kultureinrichtung stellt sich vor: die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek in Wittenberg. Im komplett sanierten und für die neuen Zwecke umgebauten Schloss Wittenberg wird sie zu Beginn des Jahres 2018 ihre Arbeit aufnehmen. Sie entsteht durch die Zusammenführung der Bibliotheken des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg und der Bibliothek des Lutherhauses – insgesamt mehr als 220.000 Bände, von denen rund die Hälfte dem historischen Altbestand zuzurechnen ist. Darunter finden sich mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln, die Hauptwerke der Reformation als Erstdrucke und große Teile der alten Wittenberger Universitätsbibliothek. In der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek verbinden sich zwei Sammlungstraditionen: eine ältere, die vom Evangelischen Predigerseminar über die frühneuzeitliche Universität Leucorea bis in die mittelalterliche Hof- und Schlossbibliothek in Wittenberg reicht, und eine jüngere, die auf die Institutionalisierung und Verwissenschaftlichung der Luther- und Reformationsmemoria des 19. Jahrhunderts zurückgeht. Der vorliegende Band berichtet von Idee, Aufgabe und Konzeption der Forschungsbibliothek, von vier Kooperationspartnern, die sie durch ihre Zusammenarbeit erst ermöglichen, und von ihrem Standort im Schloss Wittenberg, mit deren Geschichte die Bestände in vielfältiger Weise verknüpft sind. Und natürlich wird auch von den Büchern und Handschriften erzählt, die in ihrem Magazin aufbewahrt, in den kommenden Jahren systematisch erschlossen und unter deutlich verbesserten Bedingungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.