Inkorporation in der deutschen Wortbildung
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Das Buch erwuchs aus dem Bestreben, das Phänomen der Inkorporation in der deutschen Wortbildung näher zu fokussieren, d. h. eine Definition und Typologie zu geben und gegenwärtig gebrauchte Belege zu besprechen. Die Inkorporation, in der Fachliteratur allgemein als Einverleibung von Wörtern oder Morphemen aufgefasst, wird im vorliegenden Buch ausgehend vom Inkorporationsmechanismus als ein eigenständiges Wortbildungsmuster betrachtet, das im Deutschen hochproduktiv ist. Der Mechanismus – die Zusammenführung von drei Morphemen oder Wörtern (M1, M2 und M3), die der Reihe nach ineinander einverleibt werden und ein neues Wort ergeben – fußt auf der Prädikat-Argument-Struktur des M2-Morphems/-Wortes (Verb oder Substantiv). Eines der Argumente wird links im Output-Word als M1 inkorporiert. Dadurch bleibt die Prädikat-Argument-Struktur des M2-Elements sichtbar und ermöglicht prägnante, viel Inhalt in ihrer knappen Form komprimierende Wortbildungen, die in verschiedenen Lebensbereichen Anwendung finden und die Kreativität der Sprecher zeigen.