Arthur Stadthagen
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Arthur Stadthagen (1857–1917) gehörte zu den bedeutendsten Parlamentariern der SPD im Kaiserreich. Als Reichstagsmitglied von 1890 bis zu seinem Tod 1917 war er ihr Rechts- und Sozialexperte. Seine Rechtsratgeber wurden Bestseller und gehören zu den Grundlagen des späteren Arbeitsrechts. Als Berliner Stadtverordneter (1889–1917) wirkte er u. a. für städtische Sozialpolitik und für schulische Lehrmittelfreiheit. Während des Ersten Weltkriegs wurde Stadthagen aus der SPD ausgeschlossen und zählte 1917 zu den Gründern der USPD. Der einer bildungsbürgerlichen jüdischen Familie entstammende Berliner Anwalt, der bis zu seinem politisch motivierten Berufsverbot 1892 vor allem Opfer des Sozialistengesetzes, Arbeiter und „kleine Leute“ verteidigte, war häufig selbst das Opfer antisemitischer Anfeindungen.