Wirksamkeit und Mediatoren eines onlinebasierten Nachsorgeprogramms nach stationärer Depressionstherapie
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Trotz guter stationärer Versorgung von akuten Depressionen in Deutschland verdeutlichen hohe Rückfallzahlen auch nach erfolgreicher Akutbehandlung die Notwendigkeit einer anschließenden Erhaltungstherapie. Herkömmliche Erhaltungstherapien (psychiatrisch/psychotherapeutisch) haben sich zwar als wirksam erwiesen, sind allerdings (z. B. aufgrund langer Wartezeiten) nicht systematisch für alle Patienten erreichbar. Daher wurden in den letzten Jahren vermehrt onlinebasierte Interventionen entwickelt und evaluiert, mittels derer auftretende Versorgungslücken geschlossen werden könnten. Diesen Interventionen wird zugeschrieben relativ kostengünstig zu sein und flächendeckend eingesetzt werden zu können, so auch im Bereich der poststationären Nachsorge. Eine Vielzahl an kontrollierten randomisierten Studien zeigt inzwischen, dass onlinebasierte Interventionen zur Reduktion depressiver Symptome effektiv sind. Auch hinsichtlich onlinebasierter Nachsorgeinterventionen existieren einzelne positive Wirksamkeitsnachweise. Sehr viel heterogener fallen die Ergebnisse allerdings im Rahmen naturalistischer Studien in der klinischen Routineversorgung aus. Besonderes Anliegen dieser Studie war es daher, ein onlinebasiertes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Nachsorgeprogramm in der klinischen Routineversorgung zu evaluieren. Hierfür wurden Patienten aus den in Deutschland üblichen Kliniksettings (Psychiatrie, Akut-Psychosomatik, Psychosomatische Rehabilitation) am Ende ihres stationären Aufenthaltes rekrutiert und bis zu 12 Monate später zu ihrer Depressivität befragt. Für die Analysen wurden Patienten, welche mit dem Nachsorgeprogramm weiterbetreut wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen. Besonderheiten und Limitationen der Untersuchung wurden diskutiert sowie Implikationen für Forschung und Praxis abgeleitet.