Wort für Wort
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Die Studie untersucht Texte, in denen sich eine Vorgängigkeit der Sprache gegenüber den durch sie ausgedrückten Inhalten zeigen lässt. Als auffälligstes literarisches Verfahren erweist sich dabei die Verwörtlichung konventionalisierter Metaphern und deren narrative Ausfaltung. In genauen Textlektüren werden die hermeneutischen Schwierigkeiten thematisiert, die sich aus dieser Kontamination der Ebenen der Darstellung und des Dargestellten ergeben. Zugleich wird in historischer Perspektive nach den jeweiligen diskursiven Bedingungen des Konkretismus bei den drei behandelten Autoren (Kleist, Kafka und Rilke) gefragt. Die Befunde eines sprachbezogenen Schreibens werden dabei entgegen bestehenden Forschungsansätzen weder im Rahmen des Diskursfelds von Sprachkritik und Sprachkrise behandelt, noch zum wiederholten Male als bloße Belege für die Selbstreferentialität literarischer Texte aufgefasst, vielmehr werden sie als Ausdruck einer literarisch produktiven Sprachhingabe gelesen, welche die Literatur zugleich als ein spezifisches Erkenntnismedium konturiert.