Die Gesetze der Gewalt im Jugendstrafvollzug
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Die Inhaftierung ist nicht nur eine vorübergehende intendierte Schmerzempfindung, die als Reaktion auf soziales Fehlverhalten verabreicht wird und Besserung im Sinne von Lernen durch Strafe verspricht. Jugendgefängnis ist nicht Erziehung und die Umkehr von allem Fal-schen zum Richtigen. Jugendgefängnis ist mehr und vor allem auch etwas anderes: Es ist ne-ben umfangreicher Deprivationen und dem Verlust der Autonomie insbesondere eine »eigene Welt« mit einem eigenen sozialen Gefüge. Dieses hält für die Gefangenen eine Subkultur bereit, in deren Strukturen es die Beteiligten nicht bittet, sondern zwängt. Ein Entkommen für die Dauer der Haftzeit gibt es für die Gefangenen nicht und so bleibt ihnen nur, sich einzufü-gen. Die erlernten Bewältigungsstrategien dafür sind begrenzt und beinhalten häufig nur ge-waltkonnotierte Aspekte. Diese Gewalterfahrungen konterkarieren jedoch in hohem Maße das beabsichtigte Erziehungsziel. Es gibt bislang ein nur marginales systematisches kriminalsoziologisches Wissen über die Insassenkultur von Jugendgefängnissen und es fehlt an zusammenhängenden Beschreibungen und Analysen der sozialen Strukturen jugendlicher Gefangener. Dieses Buch stellt eine quali-tativ-empirische Untersuchung vor, innerhalb welcher unter Berücksichtigung bestehender Konzepte von Subkulturen die selbstinterpretierten Erfahrungen der Gesprächspartner aus ihrer sozialen Gefängniswelt und ihrer erlebten Gewalt erhoben und schließlich theorie- und regelgeleitet analysiert wurden. Die Befunde dieser Studie zeigen am Ende nicht nur Regel-mäßigkeiten des subkulturellen Miteinanders der jugendlichen und heranwachsenden Gefan-genen auf, sondern verweisen auch im Speziellen auf die »Gesetze« der subkulturellen Ge-waltentstehung im Jugendstrafvollzug.
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Die Gesetze der Gewalt im Jugendstrafvollzug, Carsten Schumann
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2018
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- Titel
- Die Gesetze der Gewalt im Jugendstrafvollzug
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Carsten Schumann
- Verlag
- Verlag für Polizeiwissenschaft
- Erscheinungsdatum
- 2018
- ISBN10
- 3866765304
- ISBN13
- 9783866765306
- Reihe
- Schriftenreihe Polizei & Wissenschaft
- Kategorie
- Kriminologie & Polizeiwesen
- Beschreibung
- Die Inhaftierung ist nicht nur eine vorübergehende intendierte Schmerzempfindung, die als Reaktion auf soziales Fehlverhalten verabreicht wird und Besserung im Sinne von Lernen durch Strafe verspricht. Jugendgefängnis ist nicht Erziehung und die Umkehr von allem Fal-schen zum Richtigen. Jugendgefängnis ist mehr und vor allem auch etwas anderes: Es ist ne-ben umfangreicher Deprivationen und dem Verlust der Autonomie insbesondere eine »eigene Welt« mit einem eigenen sozialen Gefüge. Dieses hält für die Gefangenen eine Subkultur bereit, in deren Strukturen es die Beteiligten nicht bittet, sondern zwängt. Ein Entkommen für die Dauer der Haftzeit gibt es für die Gefangenen nicht und so bleibt ihnen nur, sich einzufü-gen. Die erlernten Bewältigungsstrategien dafür sind begrenzt und beinhalten häufig nur ge-waltkonnotierte Aspekte. Diese Gewalterfahrungen konterkarieren jedoch in hohem Maße das beabsichtigte Erziehungsziel. Es gibt bislang ein nur marginales systematisches kriminalsoziologisches Wissen über die Insassenkultur von Jugendgefängnissen und es fehlt an zusammenhängenden Beschreibungen und Analysen der sozialen Strukturen jugendlicher Gefangener. Dieses Buch stellt eine quali-tativ-empirische Untersuchung vor, innerhalb welcher unter Berücksichtigung bestehender Konzepte von Subkulturen die selbstinterpretierten Erfahrungen der Gesprächspartner aus ihrer sozialen Gefängniswelt und ihrer erlebten Gewalt erhoben und schließlich theorie- und regelgeleitet analysiert wurden. Die Befunde dieser Studie zeigen am Ende nicht nur Regel-mäßigkeiten des subkulturellen Miteinanders der jugendlichen und heranwachsenden Gefan-genen auf, sondern verweisen auch im Speziellen auf die »Gesetze« der subkulturellen Ge-waltentstehung im Jugendstrafvollzug.