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Erneut auf Konfrontation?

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Der nunmehr fast dreißig Jahre zurückliegende deutsche Einigungs-prozess in den Wendejahren 1989/1990 ist keineswegs als isolierter Prozess zu betrachten. Er wird erst vielmehr historisch fassbar, wenn er in die Kontinuität der „Deutschen Frage“ – der Frage nach der Art der Verfasstheit eines deutschen Staates – eingeordnet wird. Immer wieder wurde deutsche Staatlichkeit im internationalen Kontext thematisiert, hingen doch Gleichgewicht, Sicherheit und Stabilität von ihr ab. In den Wendejahren 1989/1990 sollte dies ein letztes Mal geschehen, die scheinbar zementierte deutsche Teilung und mit ihr die bipolare Welt gerieten mit einem Mal in Bewegung. Doch war die Vereinigung beider deutscher Staaten keineswegs eine Entscheidung, die allein von deutschen Akteuren getroffen werden konnte. Die Diskussion einer geopolitischen Veränderung der Mitte Europas rief die alten vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs – die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion – wieder auf den Plan, ihre Verantwortlichkeit bezüglich „Deutschland als Ganzes“ wurde ein letztes Mal wirksam. Das Ergebnis dieser Wendejahre sollte aber nicht nur die deutsche Wiedervereinigung, sondern auch das Ende des Ost-West-Konflikts sein: Diese Studie widmet sich einer Untersuchung des Verhaltens und der Argumentationen der vier Siegermächte in Ost und West, sie fragt nach den Handlungsmustern sowie nach ihren Vorstellungen von Ordnung des im sich im Aufbruch befindenden internationalen Staatensystems.

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2017

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