Revolution als Realpolitik
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Ernst Meyer war ein führender Akteur der Kommunistischen Partei Deutschlands in der Weimarer Republik. Schüler Rosa Luxemburgs, Gründungsmitglied des Spartakusbundes und aktiv in der Novemberrevolution, gehörte er nach dem Ersten Weltkrieg der KPD-Zentrale an und war 1921/22 Parteivorsitzender. Als Anhänger einer revolutionären Realpolitik hatte Meyer wesentlichen Anteil an der Entwicklung der kommunistischen Einheitsfrontstrategie. Gegenüber der Ruth Fischer-Führung und später dem Thälmann-Zentralkomitee verteidigte er leidenschaftlich die Notwendigkeit innerparteilicher Demokratie. 1927 noch einmal mit an der Spitze der Partei stehend, wurde er bald darauf an den Rand gedrängt. Als Kritiker Stalins stritt er weiter gegen die verhängnisvolle These vom Sozialfaschismus und für die Diskussionsfreiheit. Erstmals zeichnet nun ein Historiker auf breit fundierter Quellenbasis das politische und private Leben und Wirken Ernst Meyers nach. Dabei werden insbesondere die strategischen Debatten innerhalb der KPD und die in der Entwicklung der Partei angelegten Alternativen zu ihrer Stalinisierung herausgearbeitet. »Dank der hervorragenden Biographie von Florian Wilde ist Ernst Meyer der Vergessenheit entrissen. Sie verbindet eine Lebensgeschichte mit der allgemeinen Zeitgeschichte.« Hermann Weber, Historiker »Der frühe deutsche Parteikommunismus fand in Ernst Meyer eine zentrale Führungsfigur. Florian Wilde beschreibt erstmals ausführlich Werk und Wirken dieses Kampfgefährten Rosa Luxemburgs.« Klaus Kinner, Historiker »Ein unverzichtbarer Beitrag zur Erforschung der Geschichte der KPD in der Weimarer Republik.« Frank Deppe, Politologe »Eine spannende Lektüre für alle, die den Wandel des Kommunismus von einer emanzipatorischen Bewegung in ein autoritäres Projekt verstehen wollen.« Oliver Nachtwey, Soziologe